Jeden Monat soll ein Sportler/eine Sportlerin aus unserem Verein interviewt werden. Den Anfang macht Maja Brandt. Viel Spaß beim Lesen!

1. In welcher Abteilung des SV HoSe bist du aktiv, Maja Brandt?

Akrobatik

2. Wie lange betreibst du deinen Sport schon?

Seit ich 7 bin! Seitdem bin ich beim SV HoSe mit großer Begeisterung dabei.

3. Drei Worte, die dich beschreiben:

energiegeladen, ehrgeizig und leidenschaftlich.

4. Was macht deine Sportart für dich besonders?

Das außergewöhnliche Miteinander! Wir trennen nicht wie andere Sportarten nach Alter. Die Vielfalt ist unser Antrieb. Für die Pyramiden z. B. ist jede:r wichtig!

Und: generationenübergreifende Freundschaften, weshalb ich von meiner „Akrobatik-Familie“ spreche. Als Trainerin ist es die hohe Verantwortung, etwa bei riskanten Elementen und die damit verbundene Entwicklung zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten.

5. Was war dein bisher schönster Moment im Verein?

Große Auftritte und Wettkämpfe, z. B. mit 10 Jahren bei der World Gymnaestrada in Lausanne – vor mehreren Tausend Zuschauer:innen. Ein überwältigendes Erlebnis! Eine kaum auszuhaltende Aufregung! Aber auch die Momente als Trainerin: Wenn eine Athletin ein neues Element schafft oder – wie im Januar – unsere „Girls" beim Showact den 1. Platz in ihrer Kategorie belegten. Zu sehen, wie sich das harte Training von Charli, Ronja und mir aus-gezahlt hat, war für uns als Trainerinnen ein großartiger Moment. Dann zu spüren, wie glücklich und stolz die „Girls“ an diesem Tag waren...

6. Wer ist dein sportliches Vorbild?

Meine Trainerin Carola Winkler, der ich unendlich viel zu verdanken habe – und das weit über den Sport hinaus. Ulrike Göpel, die mit über 60 Jahren immer
noch freie Räder und Rückwärtssaltos trainiert – das beeindruckt mich zutiefst. Und natürlich auch Simone Biles.

7. Wie motivierst du dich an einem richtig schlechten Trainingstag?

Vielleicht etwas klischeehaft: die Menschen, mit denen ich trainiere. Selbst wenn es sportlich nicht rund läuft, gehe ich trotzdem fast immer mit
einem Lächeln aus der Halle.

8. Was darf beim Training nie fehlen?

Ein intensives, schweißtreibendes Aufwärmtraining, auch wenn nicht alle meiner Meinung sein werden. Und was für mich den größten Spaß bringt, ist das Ausprobieren neuer Elemente – mein persönliches Highlight.

9. Wettkampf oder Freizeitvergnügen – was steht bei dir im Vordergrund?

Beides! Durch unsere neue Sparte "Sportakrobatik" aktuell der Wettkampf. In den Showgruppen wechseln sich die Phasen ab – gerade überwiegt wieder das Freizeitvergnügen.
Je nachdem, wie nah die nächsten Auftritte oder Wettkämpfe rücken, verschiebt sich das
aber immer wieder.

10. Welche sind deine Rituale vor/nach dem Sport?

Ich bin meistens eine Stunde vor Trainingsbeginn in der Halle, um die Musik anzumachen, die Bodenfläche aufzubauen und den Trainingsplan durchzugehen. Oft mache ich selber noch ein paar Dehnübungen, bevor die ersten Kinder eintreffen. Zum Schluss quatschen wir noch etwas, bevor mich immer jemand lieberweise vom Training zum Bahnhof nach Buchholz bringt. In der Bahn gehe ich meistens dann die Videos und Bilder vom Training durch, um zu schauen, wo die Technik noch verbessert werden muss.

11. Was war dein größter Erfolg oder deine größte Herausforderung im Sport?

Im Turnsport heißt es oft, der Leistungshöhepunkt bei Frauen liege zwischen 15 und 20 – auch wenn sich dieses Bild in den letzten Jahren verändert hat. Für mich war es eine echte Herausforderung, diesen Gedanken loszulassen. Mein größter sportlicher Erfolg ist, dass ich seit meinem 20. Lebensjahr immer besser geworden bin. Ich kann heute, mit 25 Jahren, Elemente turnen, die ich mit 18 für völlig unerreichbar hielt.

12. Wie sieht für dich der perfekte Trainingstag aus?

Ein Trainingstag mit einem Sondertraining, bei dem wir uns ausschließlich auf das Üben neuer Elemente konzentrieren. Auch wenn Choreotraining zur Showakrobatik dazugehört – das war nie mein Lieblingsteil. Ich liebe Akrobatik mit jeder Faser meines Körpers. Selbst wenn ich 10 Stunden am Tag trainieren würde – ich würde nicht genug davon bekommen. Perfekt ist ein Tag, an dem ich abends mit Muskelkater und vollkommen erschöpft ins Bett falle.

13. Was macht für dich den SV HoSe besonders?

Ich lebe seit meinem 6. Lebensjahr in Holm-Seppensen und bin seither Teil des Vereins. Das dörflich-familiäre Vereinsleben ist ein fester Bestandteil meines Alltags – ich kann mir mein Leben ohne diese Gemeinschaft gar nicht vorstellen.

14. Wer bist du außerhalb des Sports (Schule, Beruf)?

Lehramtsstudentin an der Leuphana Universität in Lüneburg mit den Fächern Sport und Mathe. Masterabschluss im nächsten Sommer. Pendlerin (bin 2 Stunden nach Lüneburg unterwegs, leider!). Studentin und Akrobatin mit großer Leidenschaft – sowohl als Trainerin als auch als Sportlerin. Ehrenamtliches Engagement bei „Moonlight Sports“ und „SportVernetzt“ in Lüneburg, außerdem jobbe ich gelegentlich als Kellnerin.

15. Wer bist du außerhalb des Sports (Hobbys)?

In meiner Freizeit reise ich leidenschaftlich gerne: Ich war allein mit dem Rucksack in Mittelamerika unterwegs, habe eine Snowboardsaison in den französischen Alpen verbracht, zwei Semester in Michigan am College studiert und nach dem Abi Australien in einem selbst ausgebauten Van erkundet. In Lüneburg spiele ich gerne Beachvolleyball – auch bei Hobby-mixed-Turnieren –, gehe joggen, spiele gelegentlich Tennis und lese besonders gerne feministische und gesellschafts-kritische Literatur.

16. Welches Gericht kannst du richtig gut kochen?

Kochen ist leider nicht meine große Stärke – aber Croissants und „Kinder Bueno“ kaufen kann ich dafür ausgezeichnet.

17. Frühaufsteher:in oder Nachteule?

Ganz klar: Frühaufsteherin! Ich liebe den Morgen, bin früh am produktivsten und freue mich abends schon auf meinen Cappuccino am nächsten Tag.

18. Was bringt dich zum Lachen?

Zeit mit meinen Freund:innen – bei unseren wöchentlichen Sonntag-Spieleabenden.

19. Was war dein peinlichster Moment im Verein?

Definitiv der Moment, als ich mit neun Jahren nach einem Wettkampf auf die Bühne gerufen
wurde und ein Interview geben musste – ich war völlig überfordert.

20. Was wünschst du dir für den SV HoSe?

Ich wünsche mir, dass der Verein weiterhin Menschen aller Altersgruppen durch den Sport stärkt – dass er Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu selbstbewussten, mutigen und glücklichen Menschen macht. Der Verein soll weiterhin Menschen verbinden und so viele positive Einflüsse auf andere Leben haben, wie er es auf meines hatte/hat.

Liebe Maja, wir danken dir für das Interview! Wir sind stolz, dass du Teil unseres Vereins bist!